2012
Das Jahr 2012 neigte sich dem Ende zu – auch für uns als
Kolpingjugend der Anlass für ein gemeinsames Zurückschauen auf das, was wir in
diesem Jahr gemacht haben. Da aber auch die gemütliche Seite des Advents nicht zu kurz
kommen sollte, begonnen wir am Freitagnachmittag unser Wochenende auf der Bleibe
mit einer großen Plätzchen-Back-Aktion. Auch für das Basteln von

Geschenktüten und Papiersternen war Zeit. Einige
informierten sich schon einmal über die Rahmenbedingungen der 72-Stunden-Aktion
oder unterhielten sich einfach nur bei einer Tasse Kaffee. Nach dem Abendbrot
bedankten wir uns bei unserem Jugendbeauftragten Martin mit einem kleinen
Geschenk für seine vielfältige Arbeit in diesem Jahr.
Nun ging es auf zum Marcel-Callo-Haus (MCH), denn Schwester Lucia
Maria hatte dort einen Impuls für uns vorbereitet, bei dem jeder noch einmal
über sein eigenes 2012 nachdachte, und wir konnten uns auch Bilder von der
Sommerwoche mit den Ukrainern anschauen.
Zurück auf der Bleibe verbrachten wir einen gemütlichen Abend
unter anderem mit witzigen Videos, die in der Osterwoche in der Ukraine und in
der Sommerwoche im Schwarzwald und im Eichsfeld entstanden sind. Auch Bilder aus
früheren Jahren sorgten für eine sehr heitere Stimmung. ;-)
Nach einer kurzen Nacht hieß es schon wieder Frühstück. Als dann
alle satt waren, begannen das große Aufräumen und der Abschied. Eine kleine
Gruppe fuhr auch noch zu Oma Friedel, um ihr ein von uns selbst gemachtes
Weihnachtsgeschenk zu überreichen. Wie immer freute sie sich sehr über unseren
Besuch und nach einer lustigen Stunde verabschiedeten wir uns mit vielen
Weihnachtswünschen und fuhren nach Hause.
(Jul E)
Es kommt immer anders als man denkt :) Nachdem wir das
geplante Gemeinschaftswochenende wegen mangelnder Anmeldungen leider absagen
mussten, disponierten wir kurzer Hand um: Aus Gemeinschaftswochenende wurde
Gemeinschaftstag!
Diesen verbrachten wir am 10.11.2012 mit etwa 20
Jugendlichen auf der Bleibe bei Heiligenstadt. Besonders war, dass an diesem Tag
viele ehemalige „Kolpingkinder“ zum ersten Mal an einem Gemeinschaftstag der
Kolping Jugend teilnahmen. Glücklicherweise verschonte uns der Novemberregen am
Vormittag, sodass wir einige witzige (und vor allem aufwärmende) Spiele im
Freien spielen konnten. Vom Seile bzw. Arme und Bein verknoten bis hin zum
Huckepacktragen war alles dabei.
In verschiedenen Teams bereiteten wir
gemeinsam unser Mittagessen vor, eine deftige Suppe. Trotz erster Regentropfen
wurde diese noch über dem Lagerfeuer gekocht dann aber im Warmen und Trock‘nem
verputzt. Nun wollte es gar nicht mehr aufhören zu regnen – also verbrachten wir
den restlichen Nachmittag mit weiteren Spielen, ohne dabei nass zu werden, mit
einem Dach über dem Kopf. Abschließend gab es noch eine gemütliche Kaffeerunde
mit frischen Eisenkuchen und selbstgebackenen Martinsgänsen (sponsored by
Kerstin - DANKE)!
Fazit: Viel gespielt und viel gegessen – alle waren
rund um zufrieden :) und freuen sich auf ein Wiedersehen!
Schon der Vorabend des Gemeinschaftstages wurde gut genutzt. Da wir bereits 2009 erfolgreich an der 72-Stunden Aktion des BDKJ teilnahmen,
gab es gar keine Frage OB wir mit machen. Für das WAS fanden wir am Freitag Abend einige gute Vorschläge. Diese werden nun weiter
ausgearbeitet, bevor die Entscheidung fällt.
(
Weitere Infos zur 72-h Aktion)
(Fra)
Mit 15
Teilnehmern fand vom 7. bis 9. September 2012 das dritte Treffen unserer Kolping
Community (KC) statt, diesmal auf Burg Bodenstein. Zunächst begannen wir unser
Wochenende am Freitag mit einem gemütlichen Kabarettabend.
Einige KC-Teilnehmer waren aus entfernten Teilen Deutschlands angereist, um dabei sein
zu können. Denn allen ist daran gelegen, die Zukunft unserer KC mitzugestalten, was

einen Großteil des Samstags ausmachte. Mit Anleitung durch den
Jugendbildungsreferenten des BDKJ, Tobias Kube, gingen wir dazu nämlich
gemeinsam auf Schatzsuche. Nachdem jeder von uns eine Schatzkarte zeichnete, die
die wichtigsten persönlichen Lebensstationen zeigte, stellten wir im
gegenseitigen Austausch die wichtigsten Schätze vor, die wir mit anderen teilen
möchten und kamen schließlich auf die sechs wichtigsten Schätze von allen
Teilnehmern: erfüllte Liebe, Freunde, Gemeinschaft, Familie, Gottvertrauen und
Gesundheit. Außerdem verständigten wir uns auch auf eine Zusammenstellung zu
verhindernder Dinge, wie

Krankheit, Missgunst, Schicksalsschläge. Die zu teilenden
Schätze aber sind es, die unsere Gemeinschaft prägen, festigen und bereichern
sollen, so dass wir weitere Planungen für zukünftige Veranstaltungen
aufstellten, in dem die drei B’s Begegnen, Beten, Bilden im Zentrum stehen.
Gleichzeitig möchten wir Offenheit wahren für Menschen, die im Geiste Adolph
Kolpings unsere KC mitgestalten wollen.
Das vom Projekt des Kolpingwerkes Erfurt e.V. „Wer, wenn nicht wir selbst“ (WWS) großzügig
geförderte Wochenende sollte in erster Linie die seit dem letzten Jahr von uns
ins Leben gerufene KC stärken. Hierin sehen wir eine zeitgemäße Möglichkeit, die
begeisternden Gemeinschaftserfahrungen aus der Kolpingjugendzeit als Erwachsene
neu zu entdecken und um nachhaltig für weitere christliche und sozialpolitische
Inhalte und Veranstaltungen zu motivieren. Auch ein gemeinsames Erlebnis mit der
Kolpingjugend soll uns jedes Jahr verbinden, z.B. die Holzaktion.
Wir möchten zukünftig neben der Kolpingjugend und den Kolpingfamilien ein
gleichwertiger Bestandteil im Kolping Diözesanverband sein und werden unseren
Blick darauf lenken, welche Aufgabe wir hierin übernehmen können. Dieser Prozess
wird Zeit brauchen, doch bereits zu unserer nächsten Veranstaltung vom
22.-24.03.2013 wollen wir einen Beitrag bei der traditionellen
Kolping-Kleidersammlung leisten und uns für dieses Wochenende auf der Bleibe
einfinden. Für den 27.-29.09.2013 haben wir ein thematisches Treffen
geplant.
(And+Joh)
„Alle
Jahre wieder…“ versammeln sich Jugendliche und Hauptamtliche der Kolpingjugend
sowie des Kolpingwerkes im Diözesanverband Erfurt, um einen Rückblick auf das
vergangene Jahr zu halten und neue Schritte zu wagen für das kommende Jahr.
In diesem Jahr war alles etwas anders. Grund dafür war der
Besuch von zehn ukrainischen Jugendlichen, die in diesem Jahr auch an unserer
DiKo teilnahmen. Dank Natalia Blümel (Mitglied der KF Pößneck), die bis dahin
bereits einen zweiwöchigen Übersetzungsmarathon hinter sich hatte, konnten auch
alle Ukrainer den Themen und Diskussionen der Versammlung an diesem Samstag
morgen folgen.
Da einige der Jugendlichen in ihrer Heimat in einem christl. Jugendverband mitwirken, war es für sie von besonderer Bedeutung zu
erleben, wie unser Diözesanverband organisiert und strukturiert ist. Um ihnen
die Jugendverbandsarbeit in Deutschland näher zu bringen, stellten unsere Gäste
- die DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg) und die Malteser Jugend - ihre
Verbände vor. Daneben gaben sie auch Auskunft über ihre aktuellen Projekte.
Im Gegenzug erzählten unsere ukrainischen Freunde von den
Aktivitäten ihrer Gruppe. Besonders interessant waren dabei die Ausführungen des
ukr. Pfarrers über die Unterschiede zur ukr.-gr.-katholischen Kirche - und vor
allem über verheiratete Pfarrer.
Durch den jährlichen Tätigkeitsbericht
der Diözesanleitung verfolgten alle Zuhörer noch

einmal zurück, welche Veranstaltungen im vergangenen Jahr
auf dem Programm standen und durchgeführt wurden. Dabei war der Arbeitseinsatz
und Besuch in der Ukraine im April eines der diesjährigen Highlights und
Ausgangpunkt für den „Rückbesuch“ der Ukrainer bei uns in Deutschland. Außerdem
standen auch in diesem Jahr wieder Wahlen für verschiedene Posten an. Da die
Amtszeiten von Georg Schäfer und Christian Schelhas ausliefen und sie sich nicht
erneut zur Wahl stellten und außerdem Michael Kaiser aufgrund seiner beruflichen
Situation vorzeitig aus dem Amt ausschied, waren also drei Posten unbesetzt.
Dafür kandidierten in diesem Jahr Julia Eberhardt, Johannes Hülfenhaus und
Franziska Hülfenhaus. Nach der Wahl stand fest, dass sie gemeinsam mit Jenny
Strecker und der wieder gewählten pastoralen Begleitperson Sr. Lucia Maria, die
neue Diözesanleitung bilden werden.
Mit Abschluss der Konferenz ging der Tag in ein gemütliches Beisammensein über. Ein kleiner Höhepunkt an diesem
Nachmittag war außerdem der Besuch der Handwerker, die im Frühjahr mit in die
Ukraine gereist waren. Vor allem unsere ukrainischen Gäste freuten sich darüber
sehr. Gemeinsam wurden schließlich bei Kaffee und Kuchen Bilder der Reise
angeschaut und viele Erinnerungen und Erfahrungen wachgerufen.
--- Info's zur neu gewählten
Diözesanleitung---
(Fra)
Die Europameisterschaft ist vorbei, aber wir spielen weiter. Denn die Begegnung mit
den ukrainischen Jugendlichen sollte keine einmalige Sache bleiben. Um uns und
unser Land näher kennen zu lernen, kamen zehn ukrainische Jugendliche und junge
Erwachsene Ende der (Thüringer) Sommerferien, um zwei Wochen mit uns zu
verbringen.
Die erste Halbzeit spielt im Schwarzwald.
Dass uns die ukrainischen Jugendlichen in kultureller und musikalischer
Hinsicht einiges voraus haben, hatten wir schon bei dem beeindruckend
vorgeführten Kreuzweg im April in der Ukraine festgestellt. Das wollten wir
nicht auf uns sitzen lassen, sammelten schon im Vorfeld Ideen für die
Begrüßungszeremonie und kreierten ein wirklich fetziges, lustiges
Willkommens-Lied. Um unsere Gäste - einige „alte Bekannte“ und ein

paar neue Gesichter - gebührend zu empfangen wurde gebastelt,
geschmückt und wurden traditionelle Lieder gesungen. Zur Begrüßung reichten wir
Brot und Salz und lasen dazu den Erklärungstext auf Ukrainisch vor, was aufgrund
mangelnder (Aus)Sprach(e)-Kenntnisse teilweise für Erheiterung sorgte, aber
erstaunlicherweise doch verstanden wurde.
Die weiteren Spielminuten (Tage) wuchsen wir immer mehr zusammen. Ob beim kulinarischen Wettstreit, beim
Tischdienst oder am Lagerfeuer, die Verständigung klappte immer besser. Sogar
ein ukrainisches Lied lernten wir von unseren Gästen. Das sollte uns auch die
restliche Zeit weiter begleiten.
Ruhig und besinnlich waren die gemeinsamen Morgen- und Abend(gebets)runden sowie die inhaltlichen Einheiten,
bei denen es um einen Gedankenaustausch ging über Themen wie Heimat &
Fremde, Gastgeberschaft & Gast-sein, Sicherheit & Freiheit oder
Gemeinsamkeit & Verschiedenheit. Gepaart zu den inhaltlich-thematischen
Runden begaben wir uns auf KulTour und (be)suchten Zeugnisse aus Vergangenheit
und Gegenwart:
Wir besichtigten die Festung Schoenenbourg, eine in den
1930er Jahren errichtete unterirdische Bunkeranlage der Maginot-Linie, mit der
sich Frankreich gegen u.a. Deutschland sichern und frei machen wollte. Dabei
fröstelten wir im sommerlichen Outfit über zwei Stunden untertage bei 12 Grad,
mehr aber wegen der erbärmlichen Zeugnisse vom Leben ohne Sonne in ständiger
Gefechtsbereitschaft.
Sommerlich sonnig war - meteorologisch wie topologisch gesehen - das Leben auf der Burg Haut-Koenigsbourg nahe der Stadt
Sélestat. Bei der geführten Besichtigung wurde klar, dass Burgromantik ein
Märchen ist. Wir hörten, wie häufig und schnell in Realität in den neun
Jahrhunderten Burggeschichte im Elsass die politischen wie religiösen
Machtverhältnisse wechselten - zwischen Deutschland und Frankreich, katholisch
und evangelisch.
Vergangenheit und Gegenwart paaren sich

in Straßburg, der „mittelalterlichen Perle“ und neuzeitlichen
„Hauptstadt Europas“. Wir besuchten den Europarat, einem Forum, in dem 47
europäische Staaten mit 800 Millionen Menschen, darunter auch Ukrainer und
Deutsche, bei aller Verschiedenheit gemeinsam um Demokratie ringen.
Teamgeist bewiesen wir beim Bauen von Flößen. Aus dem Materialstapel -
der eher nach Lagerfeuer, als nach Boot aussah - konnten wir tatsächlich zwei
Flöße bauen. Damit paddelten wir mehr oder weniger trocken ein Stück über den
Rhein.
Als Höhepunkt der ersten Halbzeit feierten wir den ukrainischen
Unabhängigkeitstag. Mit dem Nationalgericht Borschtsch (борщ) und Wareniki
(Вареники – gefüllte Teigtaschen) sorgten wir für genug Energie, um die
ukrainischen Tanzmarathon durchzustehen. Die ukrainischen Jugendlichen trugen
ihre Tracht und die deutschen Mädchen ließen sich gerne typisch ukrainisch die
Haare flechten.
Zweite Halbzeit – Seitenwechsel und Heimspiel für uns.
Das Team im Hintergrund wuchs. Denn um den ukrainischen Jugendlichen ganz direkt und ungefiltert unser Leben zeigen zu können,
verbrachten sie die Tage bzw. Nächte in Gastfamilien. Neben individuellen Dorf-
und Kirchenführungen sahen sie, wie wir unsere Freizeit verbringen. Eine

Wanderung mit Picknick zu einem nahe gelegenen Wallfahrtsort, dem
Brink, mit anschließendem Grillabend gehörte ebenso dazu, wie abendliches Pizza
bestellen. Neben Spiel und Spaß bewegten vor allem die Gesangseinlagen, nach und
nach sogar aus der deutschen Fankurve.
Dank unserer "Schiedsrichterin" Natalia wussten wir, dass die Ukrainier keine Eisbecher kennen und so „stürmten“
wir eines Abends ein Eiscafe und aßen sämtliche Vorräte leer. Natalia ist
Kolpingmitglied aus Pößneck, stammt aus der Ukraine und half uns nicht nur bei
der Verständigung sondern erklärte auch kulturelle Unterschiede mit viel Geduld
und Engagement.
Den Höhepunkt der zweiten Halbzeit bildete der gemeinsame
Besuch der Schachtebicher Kirmes. Die traditionellen Kirmeslieder und -tänze und
die Blasmuskikapelle kamen den Ukrainiern sicher genauso exotisch vor, wie den
überraschten Dorfbewohnern die ukrainischen Tänze und Klänge.
Zum Eichsfeld gehört unbedingt das Schlachten. Im Wurst- und Schlachtemuseum in
Bornhagen hörten und sahen wir das in der Theorie. Doch nach dem Training kam
die Praxis nicht zu kurz: Wie aus Schweinehälften leckere Bratwurst wird, das
probierten wir selbst aus, unter den gespannten Blicken vieler Kinderaugen. Zum
Beispiel einer RKW-Gruppe, die auch auf der Bleibe übernachtete. Lecker wurde es
für die KKT-Kinder und uns, die die fertige Bratwurst frisch zubereitet genießen
konnten.

Gemeinsam etwas für Andere tun. Das ist uns wichtig, deshalb
gestalteten wir eine Spiele-Olympiade für die Kolping-Kinder-Tage (KKT). Beim
traditionellen Ausflugstag ging es also diesmal sportlich-fröhlich zu. Ob beim
Mattenrutschen, dem „fliegenden Teppich“, beim Papierfliegerweitwurf oder
anderen Disziplinen. Die „erste Kolpingjugend DV Erfurt Spieleolympiade“ machte
Spaß und zeigte gleichzeitig, wie leicht Alters-, Sprach- und Kulturunterschiede
überwunden werden können. Ganz ohne Fouls, mit viel Fair-Play. Neben dem
„Fröhlich sein“ folgten wir dem Thema der KKT zum „Gutes tun und die Spatzen
pfeifen lassen“. In verschiedenen Gruppen wurden Vogelhäuschen aufgehängt und
Zeit mit Menschen mit Behinderung aus dem Johannesstift in Ershausen verbracht.
Von den Kindern gebackener Kuchen kam beim Besuch im Altersheim und bei „Oma
Friedel“ zum Einsatz.
Wie sehr unsere Region von der Grenze geprägt wurde, erfuhren wir im Grenzlandmuseum

„Schifflersgrund“. Die umfangreichen Ausstellung mit den
authentischen Ausstellungsstücken, aber besonders die Erzählungen, auch von den
anwesenden Eltern, ließen uns ein wenig spüren, wie das Leben zu Zeiten der
innerdeutschen Grenze wohl gewesen sein muss. Über Alltagsleben auf dem direkt
an der Grenze gelegenen Kloster Hülfensberg berichtete uns eindrucksvoll ein
Franziskaner-Pater. Die Geschichten über die Schwierigkeiten so nah an der
Grenze besonders für die Wallfahrer, regten zum Nachdenken an und wir freuten
uns umso mehr in diesen Wochen schon das zweite Mal die Aussicht genießen und
die Wallfahrtskirche für's Gebet nutzen zu können.
Einem wichtigen Ereignis im Kolpingjugend-Jahr konnten unsere Gäste beiwohnen. Bei der
Diözesankonferenz (DIKO,
seperater Bericht) erhielten sie
einen Einblick über unsere Aktionen und konnten die Wahlen der Diözesanleiter
live erleben. Selbst berichteten sie über ihre Jugendgruppe und lauschten ebenso
den Ausführungen von zwei anderen Mannschaften. Denn als Gäste unserer Diko
gaben auch die Pfadfinder und die Malteser ihre Erfahrungen aus ihren
Jugendgruppen weiter. Alle Beteiligten freuten sich anschließend über ein
Wiedersehen mit unseren Coaches vom Hinspiel im April: den Handwerkern und ihren
Familien. Gemeinsam ließen wir bei Kaffee, Kuchen und vielen Bilder das Erlebte
Revue passieren.
Das Spiel neigt sich dem Ende und die Zuschauer sind
begeistert. Bei der Kolpingwallfahrt
(
Bericht auf der Seite vom Diözesanverband)
erleben die ukrainischen Jugendlichen die Wallfahrtstradition und außerdem die Kolpingsfamilien. Diese sind ihrerseits
begeistert von dem gemeinsam gesungenen, die Woche häufig geübten und
stimmungsvoll vorgetragene Lied, „Бог наш отець“.
Nach dem Abpfiff steht für uns alle fest – das war nicht das letzte Spiel.
(Tob+Mar)
Arbeitseinsatz und Jugendbegegnung in der Ukraine (April 2012)
Wenn in wenigen Wochen in prunkvollen Stadien nationale Fußball-Teams um den
Europameistertitel kicken, „gemeinsam Geschichte schreiben“ wollen, ist bereits
eine Geschichte gemeinsam geschrieben - in Sadnestrjansk (Задністрянськ).
Sadnestrjansk, ein kleines Dorf in der Region Ivano-Frankivsk, hat

kein prunkvolles Stadion, gerade mal einen Sportplatz, der
allerdings überwiegend von den Hühnern genutzt wird. Wir überlassen diesen auch
weiterhin dem Federvieh, zunächst, denn unser Spielfeld ist ein anderes, der
Kindergarten. Hier nagt der Zahn der Zeit draußen wie drinnen, ungehindert, seit
50 Jahren, das will unser Kolping-Team ändern!
Die Fans sind längst da.
40 Kinder der Einrichtung empfangen uns mit Jubel, mit Tänzen und Gesängen, wir
sind willkommen. Auch längst da ist das zweite Team, die Heimmannschaft,
Jugendliche vom Verband "Ukrainische Jugend – Christus" ("Українська молодь -
Христові" ).
Mit dem Anpfiff geht es los, nicht gegeneinander, sondern
miteinander. Es wird angepackt, wo es zu malern gibt, Fliesen zu gestalten und
zu verlegen, Sanitär zu erneuern oder das Außengelände zu verschönern. Dabei
werden wir gecoacht von Eichsfelder Profis mit handwerklichem Geschick und Know
How. Und die Fans begleiten all

unser Tun mit neugierigen, leuchtenden Kinderaugen.
Feste Spielzeiten gibt es nicht. Genauso wenig ist die Anzahl der Spieler oder
Auswechslungen reguliert. Es wird einfach geackert und gerackert und jeder ist
willkommen. Auch neben dem Spielfeld, in den (Halbzeit)Pausen wächst der
Teamgeist etwa bei einer Dorferkundung, einer geführten Besichtigung der
Kreisstadt Ivano-Frankivsk, einem Besuch im Museumsdorf Galitsch oder einer
verregneten Bergtour in den Karpaten, regenbedingt eher eine Bustour. Im
besonderen Maße teambildend ist jedoch das Flussufergrillen. Nicht ganz
pannenfrei verläuft die Fahrt zum Fluss in den Mannschaftsbussen für die
ukrainischen Gefährte. Aber das erhöht den Fun-Charakter, lässt das Eis noch
schneller schmelzen und spätestens jetzt ist auch die letzte sprachbedingte
Barriere gebrochen.
Trotz Fun und Halli-Galli gibt es so manchen
nachdenklichen Eintrag im Teamtagebuch: So besuchen wir beispielsweise das
Museumsdorf Galitsch, besichtigen ausgestellte Häuser aus verschiedener Regionen
der Ukraine und sehen, wie vor 200 Jahren arme Bauern lebten. Am Tag darauf
besuchen wir im Armenviertel die Patenkinder und erleben bewohnte Behausungen
wie vor 200 Jahren, allerdings nicht so hübsch gepflegt wie im Museumsdorf - ein
Déjà-vu…
Oder wir erleben, dass unseren exzessiven Duschgelüsten ein
jähes Ende bereitet wird, denn das Wasser aus der Wand kommt aus dem Brunnen und
der ist eben irgendwann einfach leer... bis es wieder ausgiebig geregnet hat.
Dank Mineralwasser ohne Sprudel und einem großen Vorrat davon ist zumindest die
Grundhygiene gesichert. ;)
Ohne Segen nur Regen! Gegen Ende

unserer Woche beginnt es, permanent und penetrant zu regnen. Zum
Glück ist inzwischen unser Spielfeld geräumt, sind alle handwerklichen Arbeiten
erledigt und diese von den Fans feierlich-jubelnd abgenommen, Übergabe und
Einweihung, denn Segen muss her! Und - wenn man so sagen will - bemühen wir uns
um diesen auch in der Form, dass wir die ukrainisch-griechisch-katholische, zu
unserem Katholizismus zeitversetzte Kar- und Osterliturgie mit gestalten und mit
erleben, viel Weihrauch und Weihwasser inklusive.
Das Finalspiel ist bestritten, gekürt ist nicht das eine, sondern das gemeinsame
Meisterschafts-Team, was uns jubeln, stolz sein, feiern lässt. Den
unaufhaltbaren Abschied macht das allerdings nicht leichter. Diesen nehmen wir
sportlich, auch tränenreich und vor allem mit dem Wissen: Together we have
created history!
(Tob)
Vom 13.01. bis 15.01.2012 fand unser alljährliches
Jahresabschlusswochenende auf der Bleibe in Heiligenstadt statt. Dieses Mal
setzten wir uns mit dem Thema „Geld regiert die Welt“ auseinander.

Am Freitagabend begannen wir das Gemeinschaftswochenende
mit dem Abendbrot. Danach fuhren wir nach Heiligenstadt ins Marcell-Callo-Haus,
wo wir uns im Meditationsraum unter der Leitung von Sr. Lucia Maria
untereinander über unsere Lichtblicke im Jahr 2011 austauschten. Einige hatten
auch Fotos von schönen Erlebnissen mitgebracht und so erinnerten wir uns
gemeinsam an das ereignisreiche letzte Jahr. Damit uns die vielen Highlights
unserer Kolpingjugend im letzten Jahr noch einmal ins Gedächtnis gerufen wurden,
schauten wir zusammen eine Power-Point-Präsentation an. Anschließend stand eine
kleine Bastel- und Besinnungsrunde auf dem Programm: Jeder bekam eine kleine
Streichholzschachtel, in die kleine Zettel hineingelegt werden konnten. Auf den
Zetteln notierten wir was uns im Jahr 2011 sehr berührt hatte, sodass wir im
Jahr 2012 in traurigen Momenten wieder daran zurückdenken können. Nachdem wir
die Runde mit Gebeten und Liedern beendet hatten, fuhren wir zurück auf die
Bleibe und gingen dann zum gemütlichen Teil über.
Der Samstag startete mit dem Frühstück und einer
Morgenrunde, auf die gleich die erste Runde mit dem Thema „Geld ist schön…“
folgte. Dort sollten wir uns anhand von Sprüchen über Geld äußern und diese zu
„Fluch“ oder Segen“ zuordnen. Zuletzt verglichen wir unsere Geldwerte, die wir
zu Weihnachten erhalten und die, die wir verschenkt hatten. In der zweiten
Themenrunde „…kann soviel kaufen“ stellten wir uns vor, dass wir 50 Euro hätten.
Was würden wir davon kaufen? Was gäben wir anderen davon? Nachdem uns Tobias
Kube noch einige Dinge nannte, für die deutsche Kinder und Jugendliche viel Geld
ausgeben, gab es Mittagessen. In der darauf folgenden Mittagspause hatten wir
die Möglichkeit, Tischtennis zu spielen oder uns einfach nur auszuruhen.
Um halb vier ging es dann mit dem Kaffee weiter und wir hielten unsere nächste Runde

zum Thema „Nur nicht den Fehler machen…“. Zum Einstieg sahen wir Filme zum Thema Geldwirtschaft. Anschließend teilten wir uns in
Kleingruppen auf und bearbeiteten Aufgaben zum Thema Verschuldung und dachten
uns dazu auch noch zwei Rollenspiele aus, die wir den anderen dann vorführten.
Weiterhin gab uns Sr. Lucia Maria noch ein paar Infos zu Prinzipien der Ver- und
Entschuldung. Nach dem Abendbrot um 18.00 Uhr ging es auch wieder ums Geld.
Diesmal durften wir 90.000 Hrywnja (UAH, ukrainische Währung in Anlehnung
an unsere Begegnungsfahrt im Februar) in einer Spielrunde einsetzen und
vermehren oder verspielen. Nach einem Abendgebet ließen wir den Tag
gemütlich ausklingen. Viele hatten von der Spielerunde noch nicht genug und
versuchten rekordverdächtig lange Wörter beim Scrabble zu legen oder Skat zu
lernen.
Den Sonntag begannen wir mit dem Frühstück und anschließender Morgenrunde. Nachdem das Chaos beseitigt wurde, ging es wieder
nach Heiligenstadt ins MCH zum Gottesdienst gemeinsam mit anderen Gruppen, die das Wochenende im MCH an Kursen teilgenommen hatten.
Am Ende waren wir uns einig, dass das Wochenende wieder sehr informativ war und uns allen viel Spaß gemacht hat.
(Je+Ju)
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