kolpingjugend dv erfurt
Hospitalstraße 13 - 37308 Heiligenstadt
Tel.: (0 36 06) 61 44 97
Fax: (0 36 06) 50 71 22
jugend@kolping-dv-erfurt.de


2012

Adventsfeier und Jahresabschluss auf der Bleibe 14./15.12.

Das Jahr 2012 neigte sich dem Ende zu – auch für uns als Kolpingjugend der Anlass für ein gemeinsames Zurückschauen auf das, was wir in diesem Jahr gemacht haben. Da aber auch die gemütliche Seite des Advents nicht zu kurz kommen sollte, begonnen wir am Freitagnachmittag unser Wochenende auf der Bleibe mit einer großen Plätzchen-Back-Aktion. Auch für das Basteln von Geschenktüten und Papiersternen war Zeit. Einige informierten sich schon einmal über die Rahmenbedingungen der 72-Stunden-Aktion oder unterhielten sich einfach nur bei einer Tasse Kaffee. Nach dem Abendbrot bedankten wir uns bei unserem Jugendbeauftragten Martin mit einem kleinen Geschenk für seine vielfältige Arbeit in diesem Jahr.

Nun ging es auf zum Marcel-Callo-Haus (MCH), denn Schwester Lucia Maria hatte dort einen Impuls für uns vorbereitet, bei dem jeder noch einmal über sein eigenes 2012 nachdachte, und wir konnten uns auch Bilder von der Sommerwoche mit den Ukrainern anschauen.

Zurück auf der Bleibe verbrachten wir einen gemütlichen Abend unter anderem mit witzigen Videos, die in der Osterwoche in der Ukraine und in der Sommerwoche im Schwarzwald und im Eichsfeld entstanden sind. Auch Bilder aus früheren Jahren sorgten für eine sehr heitere Stimmung. ;-)

Nach einer kurzen Nacht hieß es schon wieder Frühstück. Als dann alle satt waren, begannen das große Aufräumen und der Abschied. Eine kleine Gruppe fuhr auch noch zu Oma Friedel, um ihr ein von uns selbst gemachtes Weihnachtsgeschenk zu überreichen. Wie immer freute sie sich sehr über unseren Besuch und nach einer lustigen Stunde verabschiedeten wir uns mit vielen Weihnachtswünschen und fuhren nach Hause.

(Jul E)

Gemeinschaftstag auf der Bleibe 10.11.2012

Es kommt immer anders als man denkt :) Nachdem wir das geplante Gemeinschaftswochenende wegen mangelnder Anmeldungen leider absagen mussten, disponierten wir kurzer Hand um: Aus Gemeinschaftswochenende wurde Gemeinschaftstag!
Diesen verbrachten wir am 10.11.2012 mit etwa 20 Jugendlichen auf der Bleibe bei Heiligenstadt. Besonders war, dass an diesem Tag viele ehemalige „Kolpingkinder“ zum ersten Mal an einem Gemeinschaftstag der Kolping Jugend teilnahmen. Glücklicherweise verschonte uns der Novemberregen am Vormittag, sodass wir einige witzige (und vor allem aufwärmende) Spiele im Freien spielen konnten. Vom Seile bzw. Arme und Bein verknoten bis hin zum Huckepacktragen war alles dabei.

In verschiedenen Teams bereiteten wir gemeinsam unser Mittagessen vor, eine deftige Suppe. Trotz erster Regentropfen wurde diese noch über dem Lagerfeuer gekocht dann aber im Warmen und Trock‘nem verputzt. Nun wollte es gar nicht mehr aufhören zu regnen – also verbrachten wir den restlichen Nachmittag mit weiteren Spielen, ohne dabei nass zu werden, mit einem Dach über dem Kopf. Abschließend gab es noch eine gemütliche Kaffeerunde mit frischen Eisenkuchen und selbstgebackenen Martinsgänsen (sponsored by Kerstin - DANKE)!

Fazit: Viel gespielt und viel gegessen – alle waren rund um zufrieden :) und freuen sich auf ein Wiedersehen!

Schon der Vorabend des Gemeinschaftstages wurde gut genutzt. Da wir bereits 2009 erfolgreich an der 72-Stunden Aktion des BDKJ teilnahmen, gab es gar keine Frage OB wir mit machen. Für das WAS fanden wir am Freitag Abend einige gute Vorschläge. Diese werden nun weiter ausgearbeitet, bevor die Entscheidung fällt. (Weitere Infos zur 72-h Aktion)

(Fra)

Treffen der Kolping Community auf Burg Bodenstein

Mit 15 Teilnehmern fand vom 7. bis 9. September 2012 das dritte Treffen unserer Kolping Community (KC) statt, diesmal auf Burg Bodenstein. Zunächst begannen wir unser Wochenende am Freitag mit einem gemütlichen Kabarettabend.  

Einige KC-Teilnehmer waren aus entfernten Teilen Deutschlands angereist, um dabei sein zu können. Denn allen ist daran gelegen, die Zukunft unserer KC mitzugestalten, was einen Großteil des Samstags ausmachte. Mit Anleitung durch den Jugendbildungsreferenten des BDKJ, Tobias Kube, gingen wir dazu nämlich gemeinsam auf Schatzsuche. Nachdem jeder von uns eine Schatzkarte zeichnete, die die wichtigsten persönlichen Lebensstationen zeigte, stellten wir im gegenseitigen Austausch die wichtigsten Schätze vor, die wir mit anderen teilen möchten und kamen schließlich auf die sechs wichtigsten Schätze von allen Teilnehmern: erfüllte Liebe, Freunde, Gemeinschaft, Familie, Gottvertrauen und Gesundheit. Außerdem verständigten wir uns auch auf eine Zusammenstellung zu verhindernder Dinge, wie Krankheit, Missgunst, Schicksalsschläge. Die zu teilenden Schätze aber sind es, die unsere Gemeinschaft prägen, festigen und bereichern sollen, so dass wir weitere Planungen für zukünftige Veranstaltungen aufstellten, in dem die drei B’s Begegnen, Beten, Bilden im Zentrum stehen. Gleichzeitig möchten wir Offenheit wahren für Menschen, die im Geiste Adolph Kolpings unsere KC mitgestalten wollen.

Das vom Projekt des Kolpingwerkes Erfurt e.V. „Wer, wenn nicht wir selbst“ (WWS) großzügig geförderte Wochenende sollte in erster Linie die seit dem letzten Jahr von uns ins Leben gerufene KC stärken. Hierin sehen wir eine zeitgemäße Möglichkeit, die begeisternden Gemeinschaftserfahrungen aus der Kolpingjugendzeit als Erwachsene neu zu entdecken und um nachhaltig für weitere christliche und sozialpolitische Inhalte und Veranstaltungen zu motivieren. Auch ein gemeinsames Erlebnis mit der Kolpingjugend soll uns jedes Jahr verbinden, z.B. die Holzaktion.

Wir möchten zukünftig neben der Kolpingjugend und den Kolpingfamilien ein gleichwertiger Bestandteil im Kolping Diözesanverband sein und werden unseren Blick darauf lenken, welche Aufgabe wir hierin übernehmen können. Dieser Prozess wird Zeit brauchen, doch bereits zu unserer nächsten Veranstaltung vom 22.-24.03.2013 wollen wir einen Beitrag bei der traditionellen Kolping-Kleidersammlung leisten und uns für dieses Wochenende auf der Bleibe einfinden. Für den 27.-29.09.2013 haben wir ein thematisches Treffen geplant.

(And+Joh)

Diözesankonferenz am 01.09.2012

„Alle Jahre wieder…“ versammeln sich Jugendliche und Hauptamtliche der Kolpingjugend sowie des Kolpingwerkes im Diözesanverband Erfurt, um einen Rückblick auf das vergangene Jahr zu halten und neue Schritte zu wagen für das kommende Jahr.

In diesem Jahr war alles etwas anders. Grund dafür war der Besuch von zehn ukrainischen Jugendlichen, die in diesem Jahr auch an unserer DiKo teilnahmen. Dank Natalia Blümel (Mitglied der KF Pößneck), die bis dahin bereits einen zweiwöchigen Übersetzungsmarathon hinter sich hatte, konnten auch alle Ukrainer den Themen und Diskussionen der Versammlung an diesem Samstag morgen folgen.

Da einige der Jugendlichen in ihrer Heimat in einem christl. Jugendverband mitwirken, war es für sie von besonderer Bedeutung zu erleben, wie unser Diözesanverband organisiert und strukturiert ist. Um ihnen die Jugendverbandsarbeit in Deutschland näher zu bringen, stellten unsere Gäste - die DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg) und die Malteser Jugend - ihre Verbände vor. Daneben gaben sie auch Auskunft über ihre aktuellen Projekte.

Im Gegenzug erzählten unsere ukrainischen Freunde von den Aktivitäten ihrer Gruppe. Besonders interessant waren dabei die Ausführungen des ukr. Pfarrers über die Unterschiede zur ukr.-gr.-katholischen Kirche - und vor allem über verheiratete Pfarrer.

Durch den jährlichen Tätigkeitsbericht der Diözesanleitung verfolgten alle Zuhörer noch einmal zurück, welche Veranstaltungen im vergangenen Jahr auf dem Programm standen und durchgeführt wurden. Dabei war der Arbeitseinsatz und Besuch in der Ukraine im April eines der diesjährigen Highlights und Ausgangpunkt für den „Rückbesuch“ der Ukrainer bei uns in Deutschland. Außerdem standen auch in diesem Jahr wieder Wahlen für verschiedene Posten an. Da die Amtszeiten von Georg Schäfer und Christian Schelhas ausliefen und sie sich nicht erneut zur Wahl stellten und außerdem Michael Kaiser aufgrund seiner beruflichen Situation vorzeitig aus dem Amt ausschied, waren also drei Posten unbesetzt. Dafür kandidierten in diesem Jahr Julia Eberhardt, Johannes Hülfenhaus und Franziska Hülfenhaus. Nach der Wahl stand fest, dass sie gemeinsam mit Jenny Strecker und der wieder gewählten pastoralen Begleitperson Sr. Lucia Maria, die neue Diözesanleitung bilden werden.

Mit Abschluss der Konferenz ging der Tag in ein gemütliches Beisammensein über. Ein kleiner Höhepunkt an diesem Nachmittag war außerdem der Besuch der Handwerker, die im Frühjahr mit in die Ukraine gereist waren. Vor allem unsere ukrainischen Gäste freuten sich darüber sehr. Gemeinsam wurden schließlich bei Kaffee und Kuchen Bilder der Reise angeschaut und viele Erinnerungen und Erfahrungen wachgerufen. 

--- Info's zur neu gewählten Diözesanleitung---

(Fra)

„Creating history together“ - RELOADED

Die Europameisterschaft ist vorbei, aber wir spielen weiter. Denn die Begegnung mit den ukrainischen Jugendlichen sollte keine einmalige Sache bleiben. Um uns und unser Land näher kennen zu lernen, kamen zehn ukrainische Jugendliche und junge Erwachsene Ende der (Thüringer) Sommerferien, um zwei Wochen mit uns zu verbringen.

Die erste Halbzeit spielt im Schwarzwald.

Dass uns die ukrainischen Jugendlichen in kultureller und musikalischer Hinsicht einiges voraus haben, hatten wir schon bei dem beeindruckend vorgeführten Kreuzweg im April in der Ukraine festgestellt. Das wollten wir nicht auf uns sitzen lassen, sammelten schon im Vorfeld Ideen für die Begrüßungszeremonie und kreierten ein wirklich fetziges, lustiges Willkommens-Lied. Um unsere Gäste - einige „alte Bekannte“ und ein paar neue Gesichter - gebührend zu empfangen wurde gebastelt, geschmückt und wurden traditionelle Lieder gesungen. Zur Begrüßung reichten wir Brot und Salz und lasen dazu den Erklärungstext auf Ukrainisch vor, was aufgrund mangelnder (Aus)Sprach(e)-Kenntnisse teilweise für Erheiterung sorgte, aber erstaunlicherweise doch verstanden wurde.

Die weiteren Spielminuten (Tage) wuchsen wir immer mehr zusammen. Ob beim kulinarischen Wettstreit, beim Tischdienst oder am Lagerfeuer, die Verständigung klappte immer besser. Sogar ein ukrainisches Lied lernten wir von unseren Gästen. Das sollte uns auch die restliche Zeit weiter begleiten.

Ruhig und besinnlich waren die gemeinsamen Morgen- und Abend(gebets)runden sowie die inhaltlichen Einheiten, bei denen es um einen Gedankenaustausch ging über Themen wie Heimat & Fremde, Gastgeberschaft & Gast-sein, Sicherheit & Freiheit oder Gemeinsamkeit & Verschiedenheit. Gepaart zu den inhaltlich-thematischen Runden begaben wir uns auf KulTour und (be)suchten Zeugnisse aus Vergangenheit und Gegenwart:

Wir besichtigten die Festung Schoenenbourg, eine in den 1930er Jahren errichtete unterirdische Bunkeranlage der Maginot-Linie, mit der sich Frankreich gegen u.a. Deutschland sichern und frei machen wollte. Dabei fröstelten wir im sommerlichen Outfit über zwei Stunden untertage bei 12 Grad, mehr aber wegen der erbärmlichen Zeugnisse vom Leben ohne Sonne in ständiger Gefechtsbereitschaft.

Sommerlich sonnig war - meteorologisch wie topologisch gesehen - das Leben auf der Burg Haut-Koenigsbourg nahe der Stadt Sélestat. Bei der geführten Besichtigung wurde klar, dass Burgromantik ein Märchen ist. Wir hörten, wie häufig und schnell in Realität in den neun Jahrhunderten Burggeschichte im Elsass die politischen wie religiösen Machtverhältnisse wechselten - zwischen Deutschland und Frankreich, katholisch und evangelisch.

Vergangenheit und Gegenwart paaren sich in Straßburg, der „mittelalterlichen Perle“ und neuzeitlichen „Hauptstadt Europas“. Wir besuchten den Europarat, einem Forum, in dem 47 europäische Staaten mit 800 Millionen Menschen, darunter auch Ukrainer und Deutsche, bei aller Verschiedenheit gemeinsam um Demokratie ringen.

Teamgeist bewiesen wir beim Bauen von Flößen. Aus dem Materialstapel - der eher nach Lagerfeuer, als nach Boot aussah - konnten wir tatsächlich zwei Flöße bauen. Damit paddelten wir mehr oder weniger trocken ein Stück über den Rhein.

Als Höhepunkt der ersten Halbzeit feierten wir den ukrainischen Unabhängigkeitstag. Mit dem Nationalgericht Borschtsch (борщ) und Wareniki (Вареники – gefüllte Teigtaschen) sorgten wir für genug Energie, um die ukrainischen Tanzmarathon durchzustehen. Die ukrainischen Jugendlichen trugen ihre Tracht und die deutschen Mädchen ließen sich gerne typisch ukrainisch die Haare flechten.

Zweite Halbzeit – Seitenwechsel und Heimspiel für uns.

Das Team im Hintergrund wuchs. Denn um den ukrainischen Jugendlichen ganz direkt und ungefiltert unser Leben zeigen zu können, verbrachten sie die Tage bzw. Nächte in Gastfamilien. Neben individuellen Dorf- und Kirchenführungen sahen sie, wie wir unsere Freizeit verbringen. Eine Wanderung mit Picknick zu einem nahe gelegenen Wallfahrtsort, dem Brink, mit anschließendem Grillabend gehörte ebenso dazu, wie abendliches Pizza bestellen. Neben Spiel und Spaß bewegten vor allem die Gesangseinlagen, nach und nach sogar aus der deutschen Fankurve.

Dank unserer "Schiedsrichterin" Natalia wussten wir, dass die Ukrainier keine Eisbecher kennen und so „stürmten“ wir eines Abends ein Eiscafe und aßen sämtliche Vorräte leer. Natalia ist Kolpingmitglied aus Pößneck, stammt aus der Ukraine und half uns nicht nur bei der Verständigung sondern erklärte auch kulturelle Unterschiede mit viel Geduld und Engagement.

Den Höhepunkt der zweiten Halbzeit bildete der gemeinsame Besuch der Schachtebicher Kirmes. Die traditionellen Kirmeslieder und -tänze und die Blasmuskikapelle kamen den Ukrainiern sicher genauso exotisch vor, wie den überraschten Dorfbewohnern die ukrainischen Tänze und Klänge.

Zum Eichsfeld gehört unbedingt das Schlachten. Im Wurst- und Schlachtemuseum in Bornhagen hörten und sahen wir das in der Theorie. Doch nach dem Training kam die Praxis nicht zu kurz: Wie aus Schweinehälften leckere Bratwurst wird, das probierten wir selbst aus, unter den gespannten Blicken vieler Kinderaugen. Zum Beispiel einer RKW-Gruppe, die auch auf der Bleibe übernachtete. Lecker wurde es für die KKT-Kinder und uns, die die fertige Bratwurst frisch zubereitet genießen konnten.

Gemeinsam etwas für Andere tun. Das ist uns wichtig, deshalb gestalteten wir eine Spiele-Olympiade für die Kolping-Kinder-Tage (KKT). Beim traditionellen Ausflugstag ging es also diesmal sportlich-fröhlich zu. Ob beim Mattenrutschen, dem „fliegenden Teppich“, beim Papierfliegerweitwurf oder anderen Disziplinen. Die „erste Kolpingjugend DV Erfurt Spieleolympiade“ machte Spaß und zeigte gleichzeitig, wie leicht Alters-, Sprach- und Kulturunterschiede überwunden werden können. Ganz ohne Fouls, mit viel Fair-Play. Neben dem „Fröhlich sein“ folgten wir dem Thema der KKT zum „Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“. In verschiedenen Gruppen wurden Vogelhäuschen aufgehängt und Zeit mit Menschen mit Behinderung aus dem Johannesstift in Ershausen verbracht. Von den Kindern gebackener Kuchen kam beim Besuch im Altersheim und bei „Oma Friedel“ zum Einsatz.

Wie sehr unsere Region von der Grenze geprägt wurde, erfuhren wir im Grenzlandmuseum „Schifflersgrund“. Die umfangreichen Ausstellung mit den authentischen Ausstellungsstücken, aber besonders die Erzählungen, auch von den anwesenden Eltern, ließen uns ein wenig spüren, wie das Leben zu Zeiten der innerdeutschen Grenze wohl gewesen sein muss. Über Alltagsleben auf dem direkt an der Grenze gelegenen Kloster Hülfensberg berichtete uns eindrucksvoll ein Franziskaner-Pater. Die Geschichten über die Schwierigkeiten so nah an der Grenze besonders für die Wallfahrer, regten zum Nachdenken an und wir freuten uns umso mehr in diesen Wochen schon das zweite Mal die Aussicht genießen und die Wallfahrtskirche für's Gebet nutzen zu können.

Einem wichtigen Ereignis im Kolpingjugend-Jahr konnten unsere Gäste beiwohnen. Bei der Diözesankonferenz (DIKO, seperater Bericht) erhielten sie einen Einblick über unsere Aktionen und konnten die Wahlen der Diözesanleiter live erleben. Selbst berichteten sie über ihre Jugendgruppe und lauschten ebenso den Ausführungen von zwei anderen Mannschaften. Denn als Gäste unserer Diko gaben auch die Pfadfinder und die Malteser ihre Erfahrungen aus ihren Jugendgruppen weiter. Alle Beteiligten freuten sich anschließend über ein Wiedersehen mit unseren Coaches vom Hinspiel im April: den Handwerkern und ihren Familien. Gemeinsam ließen wir bei Kaffee, Kuchen und vielen Bilder das Erlebte Revue passieren.

Das Spiel neigt sich dem Ende und die Zuschauer sind begeistert. Bei der Kolpingwallfahrt (Bericht auf der Seite vom Diözesanverband) erleben die ukrainischen Jugendlichen die Wallfahrtstradition und außerdem die Kolpingsfamilien. Diese sind ihrerseits begeistert von dem gemeinsam gesungenen, die Woche häufig geübten und stimmungsvoll vorgetragene Lied, „Бог наш отець“.

Nach dem Abpfiff steht für uns alle fest – das war nicht das letzte Spiel.

(Tob+Mar)

„Creating history together - Gemeinsam Geschichte schreiben“

Arbeitseinsatz und Jugendbegegnung in der Ukraine (April 2012)

Wenn in wenigen Wochen in prunkvollen Stadien nationale Fußball-Teams um den Europameistertitel kicken, „gemeinsam Geschichte schreiben“ wollen, ist bereits eine Geschichte gemeinsam geschrieben - in Sadnestrjansk (Задністрянськ).

Sadnestrjansk, ein kleines Dorf in der Region Ivano-Frankivsk, hat kein prunkvolles Stadion, gerade mal einen Sportplatz, der allerdings überwiegend von den Hühnern genutzt wird. Wir überlassen diesen auch weiterhin dem Federvieh, zunächst, denn unser Spielfeld ist ein anderes, der Kindergarten. Hier nagt der Zahn der Zeit draußen wie drinnen, ungehindert, seit 50 Jahren, das will unser Kolping-Team ändern!

Die Fans sind längst da. 40 Kinder der Einrichtung empfangen uns mit Jubel, mit Tänzen und Gesängen, wir sind willkommen. Auch längst da ist das zweite Team, die Heimmannschaft, Jugendliche vom Verband "Ukrainische Jugend – Christus" ("Українська молодь - Христові" ).

Mit dem Anpfiff geht es los, nicht gegeneinander, sondern miteinander. Es wird angepackt, wo es zu malern gibt, Fliesen zu gestalten und zu verlegen, Sanitär zu erneuern oder das Außengelände zu verschönern. Dabei werden wir gecoacht von Eichsfelder Profis mit handwerklichem Geschick und Know How. Und die Fans begleiten all unser Tun mit neugierigen, leuchtenden Kinderaugen.

Feste Spielzeiten gibt es nicht. Genauso wenig ist die Anzahl der Spieler oder Auswechslungen reguliert. Es wird einfach geackert und gerackert und jeder ist willkommen. Auch neben dem Spielfeld, in den (Halbzeit)Pausen wächst der Teamgeist etwa bei einer Dorferkundung, einer geführten Besichtigung der Kreisstadt Ivano-Frankivsk, einem Besuch im Museumsdorf Galitsch oder einer verregneten Bergtour in den Karpaten, regenbedingt eher eine Bustour. Im besonderen Maße teambildend ist jedoch das Flussufergrillen. Nicht ganz pannenfrei verläuft die Fahrt zum Fluss in den Mannschaftsbussen für die ukrainischen Gefährte. Aber das erhöht den Fun-Charakter, lässt das Eis noch schneller schmelzen und spätestens jetzt ist auch die letzte sprachbedingte Barriere gebrochen.

Trotz Fun und Halli-Galli gibt es so manchen nachdenklichen Eintrag im Teamtagebuch: So besuchen wir beispielsweise das Museumsdorf Galitsch, besichtigen ausgestellte Häuser aus verschiedener Regionen der Ukraine und sehen, wie vor 200 Jahren arme Bauern lebten. Am Tag darauf besuchen wir im Armenviertel die Patenkinder und erleben bewohnte Behausungen wie vor 200 Jahren, allerdings nicht so hübsch gepflegt wie im Museumsdorf - ein Déjà-vu…

Oder wir erleben, dass unseren exzessiven Duschgelüsten ein jähes Ende bereitet wird, denn das Wasser aus der Wand kommt aus dem Brunnen und der ist eben irgendwann einfach leer... bis es wieder ausgiebig geregnet hat. Dank Mineralwasser ohne Sprudel und einem großen Vorrat davon ist zumindest die Grundhygiene gesichert. ;)

Ohne Segen nur Regen! Gegen Ende unserer Woche beginnt es, permanent und penetrant zu regnen. Zum Glück ist inzwischen unser Spielfeld geräumt, sind alle handwerklichen Arbeiten erledigt und diese von den Fans feierlich-jubelnd abgenommen, Übergabe und Einweihung, denn Segen muss her! Und - wenn man so sagen will - bemühen wir uns um diesen auch in der Form, dass wir die ukrainisch-griechisch-katholische, zu unserem Katholizismus zeitversetzte Kar- und Osterliturgie mit gestalten und mit erleben, viel Weihrauch und Weihwasser inklusive.

Das Finalspiel ist bestritten, gekürt ist nicht das eine, sondern das gemeinsame Meisterschafts-Team, was uns jubeln, stolz sein, feiern lässt. Den unaufhaltbaren Abschied macht das allerdings nicht leichter. Diesen nehmen wir sportlich, auch tränenreich und vor allem mit dem Wissen: Together we have created history!

(Tob)

Gemeinschaftswochenende und Jahresabschluss auf der Bleibe

Vom 13.01. bis 15.01.2012 fand unser alljährliches Jahresabschlusswochenende auf der Bleibe in Heiligenstadt statt. Dieses Mal setzten wir uns mit dem Thema „Geld regiert die Welt“ auseinander. Am Freitagabend begannen wir das Gemeinschaftswochenende mit dem Abendbrot. Danach fuhren wir nach Heiligenstadt ins Marcell-Callo-Haus, wo wir uns im Meditationsraum unter der Leitung von Sr. Lucia Maria untereinander über unsere Lichtblicke im Jahr 2011 austauschten. Einige hatten auch Fotos von schönen Erlebnissen mitgebracht und so erinnerten wir uns gemeinsam an das ereignisreiche letzte Jahr. Damit uns die vielen Highlights unserer Kolpingjugend im letzten Jahr noch einmal ins Gedächtnis gerufen wurden, schauten wir zusammen eine Power-Point-Präsentation an. Anschließend stand eine kleine Bastel- und Besinnungsrunde auf dem Programm: Jeder bekam eine kleine Streichholzschachtel, in die kleine Zettel hineingelegt werden konnten. Auf den Zetteln notierten wir was uns im Jahr 2011 sehr berührt hatte, sodass wir im Jahr 2012 in traurigen Momenten wieder daran zurückdenken können. Nachdem wir die Runde mit Gebeten und Liedern beendet hatten, fuhren wir zurück auf die Bleibe und gingen dann zum gemütlichen Teil über.

Der Samstag startete mit dem Frühstück und einer Morgenrunde, auf die gleich die erste Runde mit dem Thema „Geld ist schön…“ folgte. Dort sollten wir uns anhand von Sprüchen über Geld äußern und diese zu „Fluch“ oder Segen“ zuordnen. Zuletzt verglichen wir unsere Geldwerte, die wir zu Weihnachten erhalten und die, die wir verschenkt hatten. In der zweiten Themenrunde „…kann soviel kaufen“ stellten wir uns vor, dass wir 50 Euro hätten. Was würden wir davon kaufen? Was gäben wir anderen davon? Nachdem uns Tobias Kube noch einige Dinge nannte, für die deutsche Kinder und Jugendliche viel Geld ausgeben, gab es Mittagessen. In der darauf folgenden Mittagspause hatten wir die Möglichkeit, Tischtennis zu spielen oder uns einfach nur auszuruhen.

Um halb vier ging es dann mit dem Kaffee weiter und wir hielten unsere nächste Runde zum Thema „Nur nicht den Fehler machen…“. Zum Einstieg sahen wir Filme zum Thema Geldwirtschaft. Anschließend teilten wir uns in Kleingruppen auf und bearbeiteten Aufgaben zum Thema Verschuldung und dachten uns dazu auch noch zwei Rollenspiele aus, die wir den anderen dann vorführten. Weiterhin gab uns Sr. Lucia Maria noch ein paar Infos zu Prinzipien der Ver- und Entschuldung. Nach dem Abendbrot um 18.00 Uhr ging es auch wieder ums Geld. Diesmal durften wir 90.000 Hrywnja (UAH, ukrainische Währung in Anlehnung an unsere Begegnungsfahrt im Februar) in einer Spielrunde einsetzen und vermehren oder verspielen. Nach einem Abendgebet ließen wir den Tag gemütlich ausklingen. Viele hatten von der Spielerunde noch nicht genug und versuchten rekordverdächtig lange Wörter beim Scrabble zu legen oder Skat zu lernen.

Den Sonntag begannen wir mit dem Frühstück und anschließender Morgenrunde. Nachdem das Chaos beseitigt wurde, ging es wieder nach Heiligenstadt ins MCH zum Gottesdienst gemeinsam mit anderen Gruppen, die das Wochenende im MCH an Kursen teilgenommen hatten. Am Ende waren wir uns einig, dass das Wochenende wieder sehr informativ war und uns allen viel Spaß gemacht hat.

(Je+Ju)
zurück