kolpingjugend dv erfurt
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halbwegs leere Autobahnen nach Köln. Dort angekommen, bezogen wir schnell
unser Quartier: eine Turnhalle im Stadtteil Brühl, in der wir mit
circa hundert anderen Kolpingjugendlichen die kurzen Nächte (nicht
nur mit Schlafen) verbrachten. Es blieb aber keine Zeit zum Verschnaufen,
denn der Hunger meldete sich. Auf dem Weg zur Lanxess-Arena, in der die
großen Programmpunkte stattfanden, legten wir deshalb spontan einen
kurzen Zwischenstopp an einer Kölner Dönerbude ein.
Gesättigt genossen wir dann das großartige
Eröffnungsprogramm. Wir hatten super Plätze in den vordersten
Reihen der mit 15.000 Kolpingern gefüllten Arena - ein Meer aus
Orange. Auf diesen hielt es uns aber nicht lange, als gegen Ende des
Programms die Band "The Baseballs" auftrat und wir tanzten ausgelassen vor
der Bühne. Irgendwann landeten wir dann auf unseren Behelfsmatratzen
in der Turnhalle und gönnten uns etwas Schlaf.
Die 45-minütige S-Bahn-Fahrt endete mit dem zur Tradition werdenden Ruf:
"Reisegruppe Gehacktes: aussteigen!". Nach dem Morgenlob in einer
Kölner Kirche teilten wir uns auf: Eine Gruppe verschlug es dann nach
Bonn in die Hallen des Haribo-Werksverkaufs, andere hatten von der
vorherigen Nacht noch etwas nachzuholen und dann lief ja auch noch die
Fußballübertragung in den Kneipen der Stadt... Aber
natürlich gab es auch noch die Gruppe "Kultur" mit Rhein-Rundfahrt,
Besichtigung von Dom und Minoritenkirche, und echtem Kölsch in der
Kneipe "Gaffel am Dom". Nach anstrengendem Tagesprogramm ging es abends
mit einem echten Highlight in der Lanxess-Arena weiter: die
Aufführung des Musicals "Kolpings Traum". Es war einfach Wahnsinn und
selbst als für ein paar Minuten das Tonmischpult abstürzte und
es auf der Bühne still blieb, war die Stimmung in der Arena grandios!
Für die meisten von uns war diese Aufführung und die Party der
Kolpingjugend danach wohl der Höhepunkt des Wochenendes. Die Party
fand im Foyer der Arena statt und alle tanzten und feierten ausgelassen.
Nach dem dann alle irgendwann irgendwie ihr Bett erreicht hatten, war
eigentlich auch schon gleich Sonntag.
Erfurt mit sechs Handwerkern um halb sechs morgens auf dem Rastplatz am
Dresdner Tor, wo wir zunächst um den Reisesegen baten. Danach ging
die Fahrt in in das ukrainische Dorf Sadnestrjansk los. Dort sollten, wie
bereits in den Jahren 2012 und 2013, eine Jugendbegegnung sowie ein
Arbeitseinsatz im Kindergarten des Dorfes stattfinden. Nachdem wir einige
Kilometer zurückgelegt hatten, standen wir in Polen schon im ersten
Stau. Endlos schienen die Autos aneinander gereiht zu sein. Irgendwann
geht es dann doch voran. Nach mehreren Stunden Fahrt ist endlich die
polnisch-ukrainische Grenze in Sicht. Doch auch hier heißt es
warten! Nach mehr als drei Stunden Auto- und Passkontrolle haben wir
endlich ukrainischen Boden unter den Füßen. Jetzt liegen nur
noch 160 km auf unebenen Straßen vor uns. Wie froh wir sind, als wir
unsere Unterkunft, ein Kloster im Nachbarort, um 1 Uhr nachts ukrainischer
Zeit am Samstag erreichen.
Gottesdienst sein. Dort konnten wir über zwei Stunden den Gebeten und
dem wunderschönen Gesang der Dorfbewohner lauschen. Danach gingen wir
zum Mittagessen in die Schulkantine. Die ukrainischen Jugendlichen hatten
ein sehr leckeres Essen für uns zubereitet. Zur Vorspeise gab es das
Nationalgericht Borschtsch. Nachdem wir uns gestärkt hatten, gingen
wir in die Aula und wurden dort offiziell von der Schulleiterin und der
Bürgermeisterin begrüsst. Wir besichtigten die Schule, die sogar
eine eigene Kapelle und ein selbst zusammengestelltes Museum über das
Leben in der Ukraine, wie es früher war, beherbergt. Wir stellten uns
dann gegenseitig die Aktivitäten unserer Gruppen im vergangenen Jahr
vor. Danach überlegten wir, was wir von der jeweils anderen
Jugendgruppe an Ideen für unsere Arbeit übernehmen könnten.
überreicht - Tafelkreide, Fußballtrikots, Federmappen,
Sporttaschen, Besteck, … Dann machten wir mit den Jugendlichen eine
Dorfralley, die die Ukrainer im Vorfeld vorbereitet hatten. Dabei lernten
wir wichtige Gebäude im Ort kennen wie z.B. das Rathaus oder den
Fußballplatz. Bei der Ralley haben wir in gemischten Teams gespielt.
Dabei mussten wir Deutschen Fragen über die Ukraine beantworten und
umgekehrt. Außerdem gab es auch sportliche Aufgaben wie
Liegestütze oder Klimmzüge zu bewältigen. Später kamen
einige Jugendliche mit ins Kloster und übernachteten auch dort. Am
Abend saßen wir wieder am Lagerfeuer.
Geschenke mitgebracht: Kleiderspenden, Schuhe, Süßigkeiten,
Schulsachen, Geld, … Diese Geschenke sortierten wir am Vormittag und
teilten sie den Kindern zu. Es gab so viele Spenden, dass sich auch unsere
Freunde aus Sadnestrjansk neue Kleidung und Schuhe aussuchen konnten. Nach
dem Mittagessen teilten wir uns in 2 Gruppen auf und besuchten die
Patenkinder bei ihnen zuhause. Es war sehr interessant und bewegend, die
Kinder, ihre Familien und ihr Umfeld kennenzulernen. Was uns besonders
mitgenommen hat, waren die Erzählungen vieler Familien vom Krieg.
Viele Väter und Brüder wurden zum Wehrdienst eingezogen und
meistens wissen die Angehörigen nicht, wo sie sich aufhalten und wie
es ihnen geht. Viele sind schon seit einem Jahr nicht mehr zuhause
gewesen. Wenn eine Mutter, Ehefrau oder ein Kind während des
Erzählens darüber auf einmal in Tränen ausbricht, muss man
mit weinen, denn man weiß genau, dass man ihnen nicht helfen kann –
so gerne man es wollte. Wir luden die Patenkinder ein, uns am Abend in
Sadnestrjansk besuchen zu kommen. Wir hatten eine Spiele- Olympiade
vorbereitet, bei der wir in gemischten Teams an verschiedenen Stationen
unsere sportliche Geschicklichkeit unter Beweis stellen mussten. Einige
der Patenkinder kamen tatsächlich, worüber wir uns sehr gefreut
haben. Es war schön, zu sehen, wie alle noch mehr zusammengewachsen
sind.
Gemeinde ein. Sowohl in Sadnestrjansk als auch der neuen Gemeinde wurden
in den letzten Jahren – nach Vorbildern aus Deutschland – Kolpingsfamilien
gegründet. Bei dem Treffen am Vormittag stellte die Kolpingsfamilie
sich selbst und ihre Aktionen vor – ob Senioren oder
Jugendaktivitäten. Wir bekamen von den Mitgliedern ein üppiges
Mittagessen serviert und konnten uns über viele selbstgebastelte
Geschenke freuen. Es war schön, die Jugendlichen kennenzulernen und
Pfarrer Mikola mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn wiederzusehen – er
war 2013 mit Jugendlichen aus Sadnestrjansk zu Besuch bei uns in
Deutschland. Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es zurück in
den Kindergarten. Von dort aus fuhren wir zusammen mit den Handwerkern und
den Ukrainern zum saubersten Fluss Europas. Dort spielten wir Volleyball,
konnten baden und die ukrainischen Mädchen haben den deutschen
Mädchen (wie schon so oft in diesen Tagen) wunderschöne
Flechtfrisuren gezaubert. Abends machten wir ein Lagerfeuer und grillten
ukrainischen Schaschlik.
gesponsert hat, in die Karpaten. Wir wollten den höchsten Berg der
Ukraine, den Hoverla mit stolzen 2061 m, bezwingen. Gegen Mittag
erreichten wir den Fuß des Berges auf ca. 1000 Höhenmetern. Es
gab noch einen kleinen Imbiss und dann ging die Wanderung schon los. Zum
Glück war es nicht allzu warm, sonst wäre es noch
anstrengender gewesen! Zunächst liefen wir durch den Wald, der
Anstieg war noch ganz gut zu schaffen. Danach ging es schon steiler
bergauf, bis wir nach ca einer Stunde den letzen (wirklich sehr steilen)
Abschnitt erreichten, an dem wir hinauf zur Spitze klettern mussten. Oben
angekommen hatten wir eine wunderschöne Aussicht über die
ukrainischen Karpaten. Es war sehr windig und kalt, sodass wir bald wieder
den Abstieg wagten – der war aber nicht weniger anstrengend! Wieder auf
flachem Boden, stärkten wir uns erneut und traten die Rückreise
ins Kloster an. Als wir wieder dort ankamen, war der Abendbrotstisch schon
gedeckt und da alle sehr erschöpft waren, gingen wir heute auch etwas
eher ins Bett.
Landrat. Das ukrainische Fernsehen und einige Pressemitarbeiter waren
ebenfalls vor Ort. Zunächst wurden wir durch die
Kindergärtnerinnen und die Kinder begrüßt. Sie bedankten
sich für unseren nun 3. Arbeitseinsatz in ihrem Haus. Dieses Mal
bauten wir eine komplett neue und hochwertige Küche ein und einen
Ofen für den ungeheizten Jugendraum. Der Landrat begrüßte
uns ebenfalls und überreichte uns als Dankeschön personalisierte
Urkunden, die uns an der Grenze noch zu Gute kommen würden… Auch wir
bedankten uns für die Gastfreundschaft und die Herzlichkeit, die uns
jedesmal entgegengebracht wird, und überreichten eine Einladung an
die Kolpingjugend, mit uns gemeinsam zum Weltjugendtag 2016 in Krakow zu
reisen. Von den ukrainischen Jugendlichen bekamen wir selbst bestickte
T-Shirts geschenkt. Nach all den Förmlichkeiten gab es auch etwas zu
Essen: in einem Gruppenraum des Kindergartens war ein riesiges Buffet mit
verschiedenen ukrainischen Spezialitäten aufgebaut. Im Anschluss an
das Essen gingen wir alle in die Schule. Dort teilten wir uns in
verschiedene Gruppen, die jeweils eine andere Beschäftigung hatte,
wie z.B. aus Pappmaché ein Geschenk zu basteln oder Volleyball zu
spielen. Am Abend fuhren wir wieder in s Kloster und ließen den Tag
bei Gesprächen und Lagerfeuer ausklingen.
vom Vorsitzenden der dortigen Kolpingfamilie eine kurze und interessante
Stadtführung. Im Anschluss daran nutzen wir die Zeit, um die Stadt
auf eigene Faust zu erkunden, einzukaufen oder uns die vielen
Sehenswürdigkeiten, wie das Rathaus oder den Dom, anzuschauen. Am
Nachmittag fuhren wir zurück in das Kloster, um für unseren
Auftritt am Abend zu üben: es fand ein Konzert statt, bei dem
verschiedene Tanz- und Gesangsgruppen, sowie Solisten aus dem Dorf,
auftraten – auch wir sollten einen Beitrag leisten. Wir entschieden uns
dazu, einige deutsche Volkslieder zu singen und traten auch gemeinsam mit
einer ukrainischen Tanzgruppe auf. Nach dem gut 2-stündigen Konzert
fand vor dem Saal noch ein traditionell ukrainischer Tanzabend statt, an
dem wir natürlich auch teilnahmen. Bei Walzern und Polka verging der
Abend wie im Flug.
der Kirche in Sadnestrjansk zu einer Pilgerwanderung. Diese führte
uns ins Dörfchen Krylos (Крилос). Nach mehreren Stunden Wanderung
kamen wir nachmittags an der Wallfahrtskirche an. Dort gab es ein
Programm, bei dem sich alle teilnehmenden Gruppen vorstellen konnte. Auch
wir stellten uns gemeinsam mit unseren ukrainischen Freunden als
Kolpingjugend vor. Extra für diese Vorstellungsrunde hatten wir im
Vorhinein mit den Ukrainern den Kanon „Wo zwei oder drei…“ einstudiert.
Die anderen Pilger waren zunächst sichtlich überrascht, da wir
das Lied auf Deutsch sangen. Dennoch erhielten wir für unseren Gesang
viel Applaus. Leider mussten wir uns schon bald von unseren ukrainischen
Freunden, die dort übernachteten, verabschieden, da wir am
nächsten Tag die Heimreise antreten würden. Alle waren sehr
traurig, dass die schöne gemeinsame Zeit schon wieder vorbei war. Wir
fuhren wieder ins Kloster und fingen an unsere Koffer zu packen.
Gottes. Danach fuhren wir mit unseren beladenen Fahrzeugen zum
Kindergarten und schauten uns das Ergebnis des Arbeitseinsatzes an. Die
Handwerker haben hervorragende Arbeit geleistet, die Küche erstrahlt
jetzt in ganz neuem Glanz. Außerdem überreichten wir unsere
Pappmaché Bilder für den Jugendraum. Dann starteten wir die
Heimreise. Nach 3 Stunden Fahrt, erreichten wir die ukrainisch-polnische
Grenze. Hier kamen uns nun die Urkunden des Landrates zu Gute: die
Grenzsoldaten winkten uns an den wartenden Autos vorbei, wir durften die
Grenze ohne Komplikationen und in einer Rekordzeit von unter einer Stunde,
passieren. Dafür standen wir an der polnischen Grenze umso
länger an. Nachdem jeder von uns sein gesamtes Reisegepäck sowie
alles Werkzeuge einmal aus- und wieder einpacken durfte, ging die Fahrt
endlich weiter. Am frühen Morgen des 03.08. konnten wir alle
müde und geschafft in unsere Betten fallen.